Podere 414
Die Podere 414 befindet sich etwas außerhalb des kleinen Dorfes Montiano in der Maremma. Die Maremma ist für Ihre „Supertuscans“ bekannt. Diese Weine basieren in der Regel sehr stark auf Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah, der für die Toskana typische Sangiovese spielt in diesen „Supertoskanern“ meist nur eine untergeordnete Rolle.
Hier aber, an der toskanischen Küste um die Gemeinde Scansano, findet man außerhalb des Chianti-Gebiets die schönsten Weine aus der Rebsorte Sangiovese. Sangiovese wird in diesem Bereich der Toskana Morellino genannt und fällt in der Regel etwas weicher aus als im Chianti. Um sich mit dem Namen „Morellino di Scansano“ schmücken zu dürfen muss mindestens 85 % Sangiovese im Wein enthalten sein.
Der sehr bekannte Önologe Maurizio Castelli gehörte als Berater vieler renommierten Weingüter zu den gefragtesten Weinmacher Italiens. Er war entscheidend an der Entwicklung der Supertoskaner beteiligt. Im Laufe der Zeit keimte in ihm der Wunsch nach einem eigenen Weingut. Bei einem Spaziergang 1998 entdeckte Maurizio den 1960 gegründeten Mischbetrieb mit der Katasternummer 414 und erkannte sofort das darin schlummernde Potenzial. Dies war der Beginn der Podere 414 und ein beinahe kometenhafter Aufstieg an die Spitze der Region. Inzwischen wird das Weingut von Simone Castelli, Sohn von Maurizio, geleitet. Simone studierte wie sein Vater an der Universität von Florenz. Zusammen mit seiner griechischen Frau Maja knüpfte er nahtlos an die Erfolge seines Vaters an und setzt dabei auf naturnahen Anbau.
Lange Zeit wurde von der Podere 414 nur der Morellino di Scansano erzeugt, seit kurzem gibt es auch einen Rosé in kleiner Auflage.
Podere 414 Morellino di Scansano
Der Podere 414 Morellino di Scansano wurde aus Sangiovese und kleinen Anteilen von Ciliegiolo, Alicante, Syrah und Colorino erzeugt. Die Trauben stammen von einem Weinberg der im Schnitt mit rund 10 Jahre alten Rebstöcken bestockt ist. Die Trauben wurden von Hand gelesen und im Edelstahltank vergoren, der anschließende Ausbau erfolgte über 12 Monate in großen Eichenfässern und in Barriques. Der Wein zeigt ein sehr schönes Bukett von Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Rauchfleisch, Unterholz, Schokolade, Thymian, Pfeffer, Nelken und Veilchen. Am Gaumen fleischig, saftiger Biss, dichter samtener Tanninmantel, schöne Frucht, feinwürzig, herbe Eleganz, vielschichtig, voller Spannung und ein langer Nachhall. 90 Punkte, für etwas über 12 Euro die Flasche bei genuss7.de gesehen.
Link zum Weingut.
JM