
Ca dei Frati Lugana vom Gardasee

Auch in der Welt der Weine gibt es Trends und der Geschmack der Masse scheint sich damit zu ändern. Waren lange Zeit die würzigen Weine aus Spanien en vogue, sind es jetzt die fruchtigen Schmeichler aus Italien.
Viele dieser Schmeichler kommen aus der Region Apulien. Von hier stammen so fruchtige Trauben wie der Negroamaro, der Montepulciano d’Abruzzo und natürlich der Primitivo. Diese Rebsorten punkten klar mit ihrer fruchtig, samtenen Art und Ihrem geringen Anteil an Säure.
Ganz oben in der Gunst der Deutschen steht natürlich der Primitivo. Diese Rebsorte ist zum synonym für weiche und gerbstoffarme Weine geworden. Egal ob zu Hause, im Restaurant oder im Supermarkt, an Primitivos kommt man einfach nicht vorbei. Durch seine ausgeprägte Frucht, den geringen Säureanteil, und sein Minimum an Tanninen ist er auch bei Wein Einsteigern sehr beliebt. Tannine kommen meist nur in Rotweinen vor. Weißweine und Roséweine sind so gut wie Gerbstofffrei. Ein weiterer Grund, warum der Primitivo auch bei denen gefragt ist, die eigentlich nur Weißwein oder Rosé trinken.
Wie bei jedem Wein, gibt es auch die Primitivos in verschiedenen Qualitätsstufen. Wobei die Top Weine aus dieser Rebsorte meist nicht mehr als 25 Euro kosten. Beim Primitivo zählt aber nicht nur die Herstellung, sondern auch die Herkunft. Die meisten Primitivos sind Aus dem Salento und werden im Namen auch so benannt. Die Beste Region für diese Rebsorte sind aber die Weinbaugebiete rund um die kleine italienische Ortschaft Manduria. Manduria hat nur etwas über 30.000 Einwohner und es liegt in der italienischen Provinz Tarent mitten im Herzen von Apulien. Die Primitivoweine aus dieser Region werden dann auch treffend als Primitivo di Manduria bezeichnet.
Einer der bekanntesten Primitivos in Deutschland ist wohl der Zolla Primitivo die Manduria. Dieser kommt vom renommierten Weingut Farnese aus Italien. Der Wein kommt, wie der Name schon sagt, aus der Region Manduria. Aber auch sein Äußeres zeigt schon, dass wir hier kein 0815 Primitivo haben. Die gedrungene charakteristische Weinflasche mit dem lila Zolla Emblem, in Form einer Raute, sorgt für einen großen Wiedererkennungswert. Kaum ein Primitivo ist gefragter als der Zolla, das liegt vor allem an seiner üppigen Frucht. Dazu ist er sehr rund und samtig. Dadurch verfügt erüber einen schönen Trinkfluss. Der Wein duftet herrlich nach Aromen von Brombeergelee, Kirschen, Pflaumen, Lakritz, Tabak, Zimt, Nelken, Pfeffer, Kakao, Kardamom und Veilchen.
Der Zolla Primitivo die Manduria gibt es als 0,75l Flasche und als 1,5l Magnum.
Zu haben ist dieser leckere Rotwein in Deutschland für knapp 10 Euro, die 0,75l Flasche. Der Fachhandel hat sich, in Deutschland, mittlerweile auf den Primitivo Boom eingestellt und bietet hier eine breite Auswahl an Weinen aus Apulien. Neben den stationären Fachgeschäften kann man diese Weine auch schnell und einfach bei verschiedenen Weinversender bestellen. Den Zolla Primitivo di Manduria gibt es unter anderem beim Online Händler genuss7.de zu bestellen. Dort auch meist ein wenig günstiger als in den meisten lokalen Geschäften.
Neben dem reinsortigen Primitivo gibt es unter dem Label Zolla noch andere leckere Weine. So z.B. eine Cuveé aus Primitivo und Merlot und ganz neu auch einen Primitivo Riserva. Wer samtige, volle und fruchtige Rotweine liebt, der sollte diese Primitivos unbedingt mal probieren.
Mehr Informationen findet man auch beim Weingut Farnese (www.farnesevini.it .)
Für die Mutigen unter uns ist die Szenerie faszinierend, alle anderen würden sie als bedrohlich charakterisieren. Die Rede ist von den Weinbergen in unmittelbarer Nähe des Etna. Viele Rebstöcke befinden sich an den Hängen, gleich neben einem der vielen Nebenkrater des höchsten und zweitaktivsten Europas: dem Ätna. Der Stromboli, der aktivste Vulkan liegt übrigens nur wenige Kilometer entfernt. Auch wenn der Schwefelgeruch, das ständige leichte Beben und kleine Eruption wortwörtlich an der Tagesordnung sind, wird der Etna von den Sizilianern liebevoll behandelt. Nicht zuletzt die immer größer werdende Zahl von Winzern weiß zwar um die drohende Gefahr größerer Ausbrüche, jedoch profitieren sie wie auch ihre Weine von den schier unendlich nährstoffreichen und fruchtbaren Vulkanböden.
Doch weil gilt, was Attilo Sienza, Professor für Vinologie definiert, ist Sizilien ein Weinkontinent, so gilt es auch den Blick auf die unterschiedlichen Weinregionen Siziliens zu werfen. Diese befinden sich quasi überall auf der Insel. Manche in unmittelbarer Nähe der 1000 km langen Küstenlinie, manche im Landesinneren, das sowohl über extrem heißes Flachland aber auch über den sizilianischen Appenin und den Ätna mit seinen durchaus cool-climate ähnlichen Anbaubedingen verfügt. Insgesamt bewirtschaften knapp 100 Winzer eine Weinanbaufläche von 112.700 Hektar. Damit zählt Sizilien zum größten Weinanbaugebiet Italiens.
Inzwischen genießen die Weine von der Insel einen sehr guten Ruf. Wer dezidiert nach Sizilianischen Weinen fragt, der sucht charakterstarke, fruchtbetonte aber auch kräftig-würzige Weine – und wird mit diesem Anforderungsprofil auch fündig. Die Renaissance der autochthonen Rebsorte Nero d’Avola ab 2005 spielt eine große Rolle für das Selbstverständnis der qualitätsorientierten Winzer Siziliens. Familiär geführte Winzerdynastien wie Firriato oder Cusumano waren und sind an dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt. Diese Rückbesinnung legte den Startschuss für die Wiederentdeckung eines großen Schatzes an autochthonen Rebsorten wie beispielsweise Nerello Mascalese, Frappanto oder Cattaratto oder Inzolina. Auch das Interesse am beinahe schon mythischen Süßwein Marsala wächst beständig und zeigt die ungemeine Diversität der Weinstile, die auf Sizilien gepflegt werden.
Genau diese Tradition wurde im Zuge des zunehmend industriell werdenden Weinanbaus im 20. Jahrhundert vernachlässigt. Viele Weinbaubetriebe sahen ihre Zukunft darin, kräftige Rotweine zu produzieren, die dann in den Norden Italiens verfrachtet wurden, um den im Veneto, der Lombardei und Südtirol produzierten eher hell-roten Weinen mehr Farbe zu verleihen. Auch konnten vor allem deutsche dank der billigen Fassware aus Sizilien die Menge ihrer Rotweine beinahe wundersam vermehren. Zu diesem Zwecke verließ man sich sehr oft auch auf internationale Rebsorten wie Merlot, Syrah oder Chardonnay. All dies sorgte für eine Beliebigkeit oder um es deutlicher zu sagen, Charakterlosigkeit der Weine. Sie waren einfach austauschbar. Kaum noch etwas erinnerte an die große Bedeutung Siziliens als wichtigste Weinkolonie des antiken Griechenlands. Vor Ort wurde das, was nicht mehr als Deckwein gebraucht werden konnte, getrunken. Und das waren die letzten Reste der autochthonen Rebsorten, selbst zu großen Teilen eher hell-rot, nicht überbetont fruchtig, sondern durchaus charakterstark – und kongenial passend zur regionale Küche. Und genau dies sollte die Basis für den Wiederaufstieg Siziliens zu einer Qualitätsweinregion par excellance legen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Andere Regionen wie Basilikata oder Kampanien, die auf eine ähnlich wechselhafte Weinbautradition und einen mindestens ebenso reichen Schatz autochthoner Rebsorten zurückblicken können, haben sich in ihrer aktuellen Entwicklung am Beispiel Sizilien erfolgreich orientiert.
Ist der Ruf erst einmal ruiniert, investiert es sich ganz ungeniert. So möchte man es gerne formulieren. In der Tat war es so, dass die Preise für Weinanbauflächen so stark gesunken sind, dass viele junge Winzer und Quereinsteiger, die sich einfach mal versuchen wollten, zugriffen. Da mit Merlot und Co kein eigenständiges Profil aufgebaut werden konnte, besannen sich viele Winzer auf die autochthonen Rebsorten, experimentierten in An- und Ausbau und fanden neue und wie sich herausstellte sehr prägnante, charakterstarke und gleichzeitig leckere Weinstile, die der Insel ein eigenständiges und individuelles Gesicht in der Weinwelt verschafft. Über 80 Prozent aller Weinbaubetriebe arbeiten nach ökologischen Gesichtspunkten, viele von ihnen auch biodynamisch. Die Weingüter COS oder Occhipinti sind Beispiele für einen sehr experimentellen An- und Ausbau von Naturweinen. Auch das ist ein Indikator von vielen, die zeigen, wie es gelingt, das ureigene Terroir, eine eigene Handschrift in den Wein zu zaubern. Hinzukommt, dass nicht wenige Weinbaubetriebe ihre Anbauflächen über die gesamte Insel verteilt haben. Das zeugt dafür, dass diese Winzer, sich den völlig unterschiedlichen Anbaubedingungen und Bodenstrukturen stellen und ihre persönliche Handschrift und Terroir-Interpretationen auf die Flasche bringen wollen. Das ist ein Phänomen, das es so in dieser Form und Ausprägung in kaum einem anderen Gebiet gibt. Südtirol mag auf einem sehr viel kleineren Raum aber ebenfalls völlig unterschiedlichen Terroirs eine anderes Beispiel hierfür sein.
Mögen sizilianische Rotweine buchstäblich in aller Munde sein, dürfte es die meisten Weinfreunde überraschen, dass der Anteil der auf der Insel produzierten Rotweine geringer ist als der der Weißweine. Weißweine dominieren mit insgesamt 64 Prozent gegenüber sizilianischen Rotweinen. Vor wenigen Jahren betrug der Anteil der Weißweine sogar 71 Prozent. Besonders der Westteil der Insel mit seinen Provinzen Trapani, Agrigento und Palermo gelten als Weißweinhochburgen. Dagegen wird in den eher östlich gelegenen Regionen Catania, Messina, Siracusa und Ragusa zu fast 90 Prozent Rotwein angebaut. Rotweine und Weißweine aus Sizilien bekommt man in Deutschland Online z.B. beim Weinversender genuss7.de.
Natürlich bieten reinsortig ausgebaute Weine aus den internationalen Star-Reben Syrah, Merlot oder Chardonnay Weinfreunden einen interessanten und vor allem meist unkomplizierten süffigen Einblick in die Weinwelt der Insel. Doch inzwischen sind es Rebsortenweine aus Nero d’Avola, Frappato oder dem Sommerwein Grillo, die nicht nur bei Weinkritikern für Furore und Begeisterung sorgen. Weinhäuser wie Firriato oder Cusumano, die seit Jahrhunderten für hochqualitative Weine stehen, bieten ein spannendes und ausdifferenzierten Portfolio, das jeweils nahezu alle wichtigen DOC-Regionen der Insel widerspiegelt. Hier findet man dann auch die individuelle Handschrift in den Weinen, die man auch den Inselbewohnern selbst nachsagt: sympathische Eigenwilligkeit, die jedoch immer auch zugänglich einladend bleibt. Während bei Cusumano die reinsortigen Weine eher im Vordergrund stehen, pflegt man bei Firriato auch die Kunst der Assemblage, der Cuvée. Hier finden sich neben Cuvée einheimischer Rebsorten auch spannende Paarungen zwischen beispielsweise Merlot und Nero d’Avola oder Chardonnay und Cattaratto, die die Stärken beider Welten, die der internationalen und die der autochthonen Rebsorten aufs Beste vereint. Dafür findet man bei Cusumano durchaus eigenständige Interpretationen von Merlot und Cabernet Sauvignon, die beweisen, dass bei aller Internationalität, sizilianisches Flair diesen Rebsorten durchaus gut zu Gesichte steht.
Viele dieser Weine wollen solo genossen werden. Den Weißweinen, die oftmals kräftiger ausfallen als ihre hellgelbe Farbe es vermuten lässt, ist eine delikate Kräuternote immer zu eigen. Sie passen hervorragend auch zu den kräftig und scharf gewürzten Gerichten der Insel. Ebenso wie der Rotwein, der gerne mit einem spürbaren Säuregerüst daherkommen, das dafür sorgt, dass die durchaus starken Alkoholwerte und üppigen Fruchtaromen elegant begleitet werden. Dieses Wechselspiel von spielerischer, zugänglicher Frucht und einer lebendigen Säure und Kräuterwürzigkeit sorgt für eine höchst delikate Spannung am Gaumen, die diese Weine so unverwechselbar und einzigartig macht.
Es macht einfach große Lust, diese Dynamik im Glas zu sehen und am Gaumen zu spüren, gleichwohl wissend, dass das alles, die Qualität der Weine, die Einzigartigkeit des Terroirs und der Elan der Winzer von diesem einen tagtäglich feuerspuckenden schwefelrauchenden und profilgebendem Vulkan abhängt, vor allem von seiner Gutmütigkeit, die ihm die meisten Sizilianer nolens volens zuschreiben.
Ein Einwanderer mit reichlich Aroma im Gepäck
Der Name der Primitivo-Traube ist heute untrennbar mit Süditalien verbunden, denn der vollmundige dunkelrote Wein, der daraus gemacht wird, gehört zu den am meisten verkauften Sorten aus Italien. Er passt hervorragend zu den Speisen der italienischen Küche und macht einen Großteil der in Italien angebauten Rebsorten aus. Eine Auswahl an Primitivo Weinen gibt es hier.
Dabei liegt die Heimat der Traubensorte wesentlich weiter im Osten. Erst seit 150-250 Jahren wird sie in Apulien angebaut, von wo sie Anfang des 19. Jahrhunderts über Wien nach Amerika gelangte und dort unter dem Namen ‚Zinfandel‘, der vermutlich auf eine fehlerhafte Paketbeschriftung zurückgeht, Karriere machte.
Was Weinexperten immer wieder vermuteten konnte in den 1990er Jahren die Önologie-Professorin Carole Meredith von der Universität Davis anhand einer genetischen Untersuchung beweisen. Die Primitivotraube und die Zinfandeltraube sind miteinander verwandt und stammen beide von der Traubensorte Crljenak Kastelanski aus Kroatien ab. Dort stellte man aus den an der Küste Dalmatiens gereiften Trauben einen fruchtbetonten dunklen Rotwein her. Seit dem 15. Jahrhundert hieß er in der Region Split Tribidrag, in der Region Dalmatien auch Pididrag. Vermutlich war die Weinrebe ursprünglich aus noch weiter östlich gelegenen Regionen wie Griechenland, Albanien oder Ungarn nach Kroatien gelangt.
Sonnenverwöhnte „frühreife“ Traube mit eleganter Frucht und Würze
In Apulien, an der Stiefelsohle Italiens, findet die robuste Rotweintraube zwischen Adria und Ionischem Meer ideale Entwicklungsbedingungen. Die vielen Sonnenstunden lassen die Beeren viel Zucker produzieren und den Wein früh reifen, die kühlen Scirocco-Winde und der karge Sandboden bringen Frische und Leichtigkeit und prägen das charakteristische Aroma. Auf die verhältnismäßig frühe Traubenreife bezieht sich auch der Name des Rotweins. Er ist abgeleitet von dem lateinischen Wort „primativus“, was so viel bedeutet, wie „der früh Reifende“. Schon 1799 findet die Weinsorte unter dem Namen „Primativo“ Erwähnung.
Eine weitere Eigenart im Reifeprozess macht die Primitivotraube zu einer Besonderheit. Da die Trauben zwar früh aber nicht gleichmäßig reif werden, müssen sie per Hand gelesen werden. Zwischen vollreifen, saftigen Trauben finden sich also immer wieder auch grüne Beeren, so dass bei der Weinlese mehrere Schritte nötig sind.
Typisch für den Primitivowein sind seine vollmundigen, ausgeprägten Fruchtnoten von dunklen Kirschen und Waldfrüchten in Verbindung mit vielseitigen Würzaromen wie Zimt, Pfeffer und Nelken. Die fein eingebundene Säure und kraftvolle Tannine geben dem Wein zusätzlich Komplexität und Charakter. Auch der verhältnismäßig hohe Alkoholgehalt von 14, 15 oder sogar 16% unterstreicht den intensiven, vielseitigen Geschmack des Rotweins.
Kulinarisch lässt er sich vielseitig kombinieren. Primitivos passen gut zu deftigen Gerichten mit geschmortem, dunklen Fleisch, aber auch zu leichteren Fleischgerichten und Kurzgebratenem. Auch kräftig gewürzten Speisen halten sie stand und bilden eine gute Ergänzung. Dazu gehören Pasta-Gerichte ebenso wie Currys oder Rezepte aus der asiatischen Küche. Und natürlich ist der ausdrucksvolle Rotwein auch vielseitig genug für einen Soloauftritt.
Vom Massenprodukt zum Edeltropfen
Mit seiner tiefroten Farbe und dem vollmundigen Fruchtaroma erfreute sich der Wein aus der Primitivo-Traube seit langem großer Beliebtheit. Zunächst wurden einfache Weine für jede Gelegenheit und Massenprodukte daraus hergestellt. Häufig wurde er mit anderen Sorten aus Apulien, wie Negroamaro, oder beliebten Sorten wie Merlot als Cuvée angeboten.
Doch seit den 1990er Jahren kann die ausdrucksstarke Traube ihre Qualität zunehmend in sortenreinen Weinen ausspielen. Zum Markenzeichen dafür ist der Name der Appellation, die Region Manduria in Italien, geworden. Das DOC-Siegel ‚Primitivo di Manduria‘ steht für elegante, ausdrucksstarke Weine mit feinem Fruchtaromenspiel. Ebenfalls hochwertige Weine produzieren die DOC-Regionen ‚Gioia de Colle‘ im Hinterland von Bari und ‚Falerno del Massico‘.
Feine Vanillenoten durch Ausbau im Eichenfass
Die robuste Weinrebe lässt sich zu unkomplizierten Alltagsweinen verarbeiten, die jung getrunken werden können. Aber gerade weil es sich um eine widerstandsfähige Rebsorte handelt, gibt es auch sehr alte, sorgfältig kultivierte Weinstöcke, deren Trauben zu exzellenten Weinen mit komplexer Aromenstruktur ausgebaut werden. Viele alte Rebstöcke sind 75 bis 100 Jahre alt. Sie geben zwar nur einen geringen Ertrag, aus dem sich jedoch ungewöhnlich gehaltvolle, komplexe Weine machen lassen. Eine einzigartige Ausstrahlung verleiht ihnen der Ausbau im Eichenfass. Die ausdrucksstarken, aber weichen Fruchtnoten werden mit überraschenden Würzaromen ausbalanciert und ergeben einen charaktervollen, trockenen Wein mit intensivem Körper und von höchster Eleganz.
Ein wahres Feuerwerk an Aromen entfaltet schon der ‚Zolla‘ von den Vigneti del Salento. Seine Farbe ist dunkelrot mit violetten Anklängen. Am Gaumen entwickeln sich Noten von reifen roten Früchten, Marmelade und Schokolade. Durch den Barrique-Ausbau werden seine eleganten Würznoten hervorgehoben.
Der ‚Feudi di San Gregorio‘ mit dem DOC-Siegel wird 12 Monate im Edelstahltank ausgebaut und reift noch einmal sechs Monate in der Flasche. Er bietet ein üppiges Fruchtbouquet, mit feinen Würznoten und samtigen Tanninen.
Zu der neuen Generation hochwertiger Primitivos gehört der 2015er Cantine San Marzano Sessantanni Primitivo di Manduria 60 DOP aus sorgfältig kultivierten alten Rebstöcken. Er vereinigt Nuancen von Kirsche, Dörrpflaume und Brombeere, außerdem Vanille, Marzipan und kräftige Würznoten, wie Tabak und Nelken. Mineralische Anklänge machen die Restsüße leicht und elegant.
Auch der 2015er Palmenti Vigne Vecchie der Cantine San Marzano stammt von alten Rebstöcken und ist 12 Monate im Barrique ausgebaut. Kirsch- und Himbeernoten werden hier von Zimt, Schokolade, Vanille und Karamell begleitet.
Ebenfalls 12 Monate im Barrique gereift ist der 2015er Tre Mani Rivale Black Edition, ein Spitzenprodukt mit Fruchtnoten von Pflaume, Kirsche und Himbeere, würzigen Lebkuchenanklängen und Aromen von Zimt, Walnuss, Nelken und Pfeffer. Seine Mineralität verleiht den vollmundigen Früchten Leichtigkeit und die amerikanische Eiche schafft mit den Anklängen von Vanille eine Verbindung zwischen Frucht- und Gewürzaromen. Dieser Wein ist der Inbegriff eines samtigen Rotweins mit intensivem Aromenspiel, den man an einem langen Winterabend vor dem Kamin genießen möchte.
Eleganter Süßwein aus getrockneten Trauben
Wegen des hohen Zucker- und Alkoholgehalts bietet es sich an, aus der Primitivo-Traube einen Süßwein herzustellen. Seit 2011 ist der sortenreine Süßwein „Primitivo de Manduria Dolce Naturale“ aus am Rebstock getrockneten Trauben auf dem Markt und als erster Wein aus Apulien als DOCG zugelassen. Der besonders dichte Rote hat eine Restsüsse von 30 bis 80 g und erinnert an Amarone. Durch eine zweite Gärung wird er besonders dunkel und intensiv im Aroma. Die 12monatige Reifezeit im Barrique rundet den vollmundigen Wein mit Vanillenoten ab. Nach oben
Supertoskaner
In den späten 1980er Jahren prägten die Amerikaner den Begriff „Supertuscan“, der ins Deutsche übersetzt als „Supertoskaner“ in die Weinsprache Einlass fand. Ausschlaggebend waren die hochklassigen, jedoch weinrechtlich nur als einfache Tafelweine deklarierten, Rotweine der Toskana.
Auch wenn die Geschichte der „Supertoskaner“ sehr stark mit dem Namen Marchesi Antinori verknüpft ist, war es Enzo Morganti vom Weingut San Felice, der mit dem Vigorello im Jahre 1968 den ersten Supertuscan erschaffen hatte.
Ebenfalls im Jahr 1968 wurde zum Erstenmal der Sassicaia für den Handel erzeugt. Dieser kam jedoch deutlich später in den Markt als der Vigorello. Den Durchbruch schafften die Supertoskaner jedoch erst mit dem ersten Jahrgang des Tignanello von Antinori. Dieser stammt aus dem Jahr 1971. Zu Beginn wurde der Tignanello reinsortig aus Sangiovese erzeugt, erst ab dem Jahrgang 1975 wurden dem Tignanello dann internationale Rebsorten beigemischt.
Da das damalige italienische Weingesetz eine Verwendung von ausländischen Rebsorten in der Toskana untersagte, mussten die Weine als schlichte Tafelweine (Vino da Tavola) deklariert werden. Inzwischen verfügen einige dieser Supertoskaner jedoch auch über einen Landweinstatus (IGT) oder sogar über eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung (DOC/DOCG).
Als Maremma wird im Volksmund die gesamte südliche Toskana bezeichnet. Jedoch umfasst die Maremma im eigentlichen Sinne nur den flachen, von den Hügelketten der Monti dell’Uccellina unterbrochenen Küstenstreifen zwischen dem Golf von Follonica und den Flussläufen der Bruna und des Ombrone. Dazu kommt noch die Lagune von Orbetello am Monte Argentario. Die Maremma war im Mittelalter eine Sumpflandschaft und die Malaria-Hochburg Europas. Schon 1804 versuchten die Großherzöge der Toskana die Sümpfe zu entwässern, jedoch zog sich die völlige Trockenlegung bis in die 1930er Jahre. Die Maremma ist natürlich nicht das einzige Anbaugebiet in der Toskana, welches Supertoskaner hervorbringt, sondern es gibt auch im Chianti-Gebiet und im Montalcino-Gebiet einige herausragende Weine aus internationalen Rebsorten. Jedoch findet man in der Maremma die neuesten und spannendsten Weine in der Kategorie Supertoskaner.
Die Weinbaufläche der Maremma umfasst rund 65.000 Hektar. Die Böden der Maremma sind sehr abwechslungsreich, jedoch sind die Böden hauptsächlich von Lehm, Sand, Ton, Kies und Kalk geprägt. Aufgrund der klimatisch ähnlichen Bedingungen zum französischen Bordelais werden inzwischen vorwiegend Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot angebaut.
Grattamacco Bolgheri Superiore
Antinori Solaia
Tenuta dell´Ornellaia Superiore
San Felice Vigorello
Atninori Tignanello
Antinori Guado al Tasso
Tenuta San Guido Sassicaia
Il Grillesino Ceccante
Antinori Le Mortelle Poggio alle Nane
Sapaio Bolgheri Rosso Superiore
Brancaia Il Blu
Cusumano Nero d’Avola ist der Rotweinklassiker von der italienischen Insel Sizilien. Doch welche Rebsorte liegt gerade voll im Trend? Nein, nicht Nero d’Avola, obwohl dieser Rotwein von dem sizilianischen Weingut Cusumano aus dieser Rebsorte gewonnen wurde. Primitivo ist die Rebsorte, die momentan überall nachgefragt wird. Doch Nero d‘Avola ist der Rebsorte Primitivo in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich. Erstens wächst Nero d’Avola auch in Süditalien, vor allem auf der italienischen Insel Sizilien und zum zweiten ergibt Nero d’Avola auch volle fruchtige Weine mit einem üppigen Körper und einer schönen Rubinroten Farbe. Allerdings verfügen die Weine aus Nero d’Avola über etwas mehr Würze als die Primitivo Weine. Aus diesem Grund finde ich Sie auch ein wenig interessanter und vielschichtiger.
Nero d’Avola von Cusumano
Cusumano gehört zu den Spitzen-Weingütern auf Sizilien, wenn Cusumano nicht sogar das Spitzenweingut Siziliens ist. Doch das mögen andere anders sehen. Wir können auf alle Fälle festhalten, dass Cusumano eines der bekanntesten und beliebtesten Weingütern im Süden Italiens ist. Da ist es nicht verwunderlich, dass hier auch einer der meist geschätzten Nero d’Avola vinifiziert wird. Wie für Süditalien üblich, stimmt hier das Preis/ Leistungsverhältnis. Für wenig Geld bekommt man einen tollen, fruchtigen Rotwein mit Eleganz und Klasse. Das Traubenmaterial für diesen Wein kommt aus der Region um San Giacomo. Die Reben sind im Schnitt 12-15 Jahre alt. Um den fruchtigen Charakter zu erhalten und nicht zu verfälschen wurde der Cusumano Nero d’Avola im Edelstahltank ausgebaut. Dieser italienische Rotwein betört durch eine sehr intensive Nase mit Aromen von Kirsche, Pflaume, Preiselbeere und Pfeffer. Ergänzt werden diese durch Aromen von Kräutern, erdigen Noten und Flieder. Im Mund schmeckt der Cusumano Nero d’Avola fleischig, saftig, feinwürzig mit viel warmer Frucht. Ein dichter Rotwein mit einer molligen Eleganz und einem unwiderstehlichen Charme. Der sehr bekannte italienische Weinführer Gambero Rosso hat diesen tollen Wein mit 2 von 3 Gläsern bedacht.
Sicher, der Cusumano Nero d’Avola ist kein großer Wein sondern ein toller Einstieg für jeden geübten und ungeübten Weintrinker. Da er nur sehr wenige Tannine hat und sehr fruchtig ist, kann man ihn auch sehr gut etwas kühler genießen, dann passt er auch prima zum BBQ. Sehr lecker auch zu allen einfach italienischen Gerichten, wie z.B. Pizza oder zur Pasta mit Tomatensoße.
Auf Grund des günstigen Preises ist dieser Wein auch immer sehr gut für Partys oder festliche Anlässe geeignet. Schmeckt fast jedem und ist nicht teuer. Was will man mehr?
Die Podere 414 befindet sich etwas außerhalb des kleinen Dorfes Montiano in der Maremma. Die Maremma ist für Ihre „Supertuscans“ bekannt. Diese Weine basieren in der Regel sehr stark auf Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah, der für die Toskana typische Sangiovese spielt in diesen „Supertoskanern“ meist nur eine untergeordnete Rolle.
Hier aber, an der toskanischen Küste um die Gemeinde Scansano, findet man außerhalb des Chianti-Gebiets die schönsten Weine aus der Rebsorte Sangiovese. Sangiovese wird in diesem Bereich der Toskana Morellino genannt und fällt in der Regel etwas weicher aus als im Chianti. Um sich mit dem Namen „Morellino di Scansano“ schmücken zu dürfen muss mindestens 85 % Sangiovese im Wein enthalten sein.
Der sehr bekannte Önologe Maurizio Castelli gehörte als Berater vieler renommierten Weingüter zu den gefragtesten Weinmacher Italiens. Er war entscheidend an der Entwicklung der Supertoskaner beteiligt. Im Laufe der Zeit keimte in ihm der Wunsch nach einem eigenen Weingut. Bei einem Spaziergang 1998 entdeckte Maurizio den 1960 gegründeten Mischbetrieb mit der Katasternummer 414 und erkannte sofort das darin schlummernde Potenzial. Dies war der Beginn der Podere 414 und ein beinahe kometenhafter Aufstieg an die Spitze der Region. Inzwischen wird das Weingut von Simone Castelli, Sohn von Maurizio, geleitet. Simone studierte wie sein Vater an der Universität von Florenz. Zusammen mit seiner griechischen Frau Maja knüpfte er nahtlos an die Erfolge seines Vaters an und setzt dabei auf naturnahen Anbau.
Lange Zeit wurde von der Podere 414 nur der Morellino di Scansano erzeugt, seit kurzem gibt es auch einen Rosé in kleiner Auflage.
Der Podere 414 Morellino di Scansano wurde aus Sangiovese und kleinen Anteilen von Ciliegiolo, Alicante, Syrah und Colorino erzeugt. Die Trauben stammen von einem Weinberg der im Schnitt mit rund 10 Jahre alten Rebstöcken bestockt ist. Die Trauben wurden von Hand gelesen und im Edelstahltank vergoren, der anschließende Ausbau erfolgte über 12 Monate in großen Eichenfässern und in Barriques. Der Wein zeigt ein sehr schönes Bukett von Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Rauchfleisch, Unterholz, Schokolade, Thymian, Pfeffer, Nelken und Veilchen. Am Gaumen fleischig, saftiger Biss, dichter samtener Tanninmantel, schöne Frucht, feinwürzig, herbe Eleganz, vielschichtig, voller Spannung und ein langer Nachhall. 90 Punkte, für etwas über 12 Euro die Flasche bei genuss7.de gesehen.
Link zum Weingut.
JM
In der süditalienischen Region Basilikata liegt die Cantina di Venosa. Die Cantina di Venosa wurde 1957 von 27 Winzern gegründet. Inzwischen haben sich rund 500 Weinbauern der Genossenschaft angeschlossen. Die Rebfläche aller Mitglieder beträgt rund 900 Hektar. Trotz der Größe ist Venosa einer der zuverlässigsten Produzenten im Gebiet.
Die Region Basilikata ist für ihren Aglianico berühmt und daher ist es auch nicht verwunderlich das die Genossenschaft von Venosa ihren Fokus auf die Rebsorte Aglianico legt. Die Rebsorte wurde rund 500 vor Christus von den Griechen als „vitis hellenica“ nach Kampanien gebracht. Von dort verbreitete sich die Rebsorte über die Basilikata bis nach Apulien. Der Aglianico wird oft als Nebbiolo des Südens bezeichnet, da beide Rebsorten über viel Tannin verfügen und im alter zu großer Eleganz gelangen können. Der Aglianico ist spätreifend, bevorzugt mineralische Böden und vor allem Höhenlagen. Diese findet er bevorzugt in Apulien, Kampanien und natürlich in der Basilikata. Inzwischen wird Aglianico auch in Übersee angebaut, in Kalifornien und Argentinien finden wir einige sehr interessante Weine aus dieser Rebsorte.
Der Terre di Orazio Aglianico del Vulture stammt von den Hängen des Monte Vulture. Hier in einer Höhe von rund 450 bis 500 Meter über dem Meeresspiegel stehen die rund 30 Jahre alten Reben auf vulkanischen Böden. Die Trauben wurden in den frühen Morgenstunden von Hand gelesen und in kleinen Körben auf dem schnellsten Weg in die Kellerei gebracht. Nach der temperaturkontrollierten Gärung reifte der Wein für rund 15 Monate in Barriques und 500 Liter Fässern. Anschließend durfte der Wein für etwa 6 Monate weiter auf der Flasche reifen. Der Wein zeigt ein sehr schönes Bukett von Kirschen, Pflaumen, Brombeeren, Rauch, Espresso, Vanille, Kakao, Zimt, Anis, Pfeffer, mediterrane Kräuter und Veilchen. Am Gaumen ist der Wein fleischig, saftig, dichte Frucht, viel samtenes Tannin, feinwürzig, enorm Tief, muskulöse Eleganz, mineralische Kühle und ein sehr langer Nachhall. 88 Punkte! JM
2 Gläser im Gambero Rosso
Das Weingut Terre di Talamo gehört der Familie Bacci, die auch im Besitz des Weingüter Castello di Bossi im Chianti und Renieri in Montalcino ist. Auf allen 3 Weingütern produziert die Familie Bacci hochwertige Weine die zu den besten des jeweiligen Anbaugebiets gehören.
2006 erhielt die Anbauregion Morellino di Scansano den DOCG-Status. Die Rebfläche umfasst momentan rund 400 Hektar. Das Anbaugebiet liegt in der südlichen Toskana, um die Gemeinde Scansano, in der Provinz Grosseto. Die Weine mit DOCG-Status müssen mindestens aus 85 % Morellino erzeugt werden. Bei der Rebsorte Morellino handelt es sich um Sangiovese, also um eine typische toskanische Traube.
Die Terre di Talamo liegt an der toskanischen Küste mit einem herrlichen Blick auf das Meer. Hier in der Maremma bewirtschaftet die Familie Bacci rund 32 Hektar Rebfläche. Die Reben stehen auf Böden die von Ton, Steinen und Lehm geprägt sind. Es werden neben dem Morellino di Scansano noch ein Weißwein, ein Rosé und ein Süßwein erzeugt. Den Morellino di Scansano gibt es in zwei Ausführungen, wobei die Morellino di Scansano Tempo Riserva der Spitzenwein des Weinguts ist.
Der Rotwein Morellino di Scansano Tempo Riserva wurde aus rund 90 % Sangiovese (Morellino), 5 % Cabernet Sauvignon und 5 % Alicante erzeugt. Für die Tempo Riserva wurden nur die besten Parzellen ausgewählt. Die Erträge wurden sehr niedrig gehalten. Bei der selektiven Handlese wurden die Trauben in kleinen Kisten sofort in die Kellerei gebracht. Im Keller wurde der Wein im Edelstahltank kühl vergoren. Der anschließende Ausbau erfolgte über etwa 12 Monate im Eichenfass.
Das typische und elegante Bukett zeigt Aromen von Heidelbeeren, Kirschen, Pflaumen, Weihrauch, Tabak, Unterholz, Graphit, Mokka, Schokolade, Thymian, Wacholder, Pfeffer, Leder und Veilchen. Am Gaumen fleischig, vielschichtig, sehr elegant, wunderschöne Frucht, feinwürzig, sehr samtig, unwiderstehlicher Charme, tolle Balance, super Balance und ein sehr langer Nachhall. 92 Punkte.
Für rund 12 Euro die Flasche ein absoluter Hit!
Mehr Infos zum Weingut gibt es hier.
Die Morellino di Scansano Tempo Riserva aus dem Jahrgang 2006 gibt es hier.
Die Familie Loacker stammt aus Südtirol, dort bewirtschaftet Rainer Loacker seit 1979 rund 11 Hektar nach den Grundsätzen des biologischen Weinbaus. Auf seinem Schwarhof war er einer der „Bio-Pioniere“ und gleichzeitig einer der Qualitätsmotoren der Region. 1996 erwarb Rainer Loacker das Weingut Corte Pavone im Montalcino und 1999 das Weingut Valdifalco in der Maremma. Die beiden Söhne Hayo und Franz Josef Loacker sind inzwischen beide in den Betrieben voll im Einsatz. Hayo arbeitet als Weinmacher und Franz Josef ist für den Vertrieb der Weine zuständig.
Das Weingut Corte Pavone befand sich von 1940 bis 1988 im Besitz der toskanischen Familie Martini. Von 1988 bis 1996 wurde es von der Terre Bindella geführt. Rainer Loacker hauchte dem Weingut mit seinem Lebensmotto „Philosophie mit Herz und Seele“ neuen Atem ein. Corte Pavone umfasst rund 16 Hektar Rebfläche in den besten Lagen des Montalcino-Gebiets. Die Weinberge von Corte Pavone befinden sich in einer Höhe von etwa 500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Böden sind in diesem Bereich sehr stark von Lehm und Kalk geprägt und werden nach den Prinzipien des biologischen Weinbaus bewirtschaftet. Zwischen den Rebzeilen finden wir verschiedene Kräuter wie Rosmarin, Lavendel und Thymian. Hier in der hügeligen toskanischen Landschaft werden von den Loackers Sangiovese und ein wenig Cabernet Sauvignon und Merlot angebaut.
Auf Corte Pavone werden ein Corte Pavone Rosso di Montalcino, ein Corte Pavone Brunello di Montalcino und in Spitzenjahren eine Corte Pavone Brunello di Montalcino Riserva erzeugt.
Der 2011er Corte Pavone Rosso di Montalcino ist für mich ein „kleiner Brunello“, da er ebenfalls reinsortig aus Sangiovese erzeugt wird und für mindesten ein Jahr im Eichenfass reifen durfte. Gerade in Bezug auf Preis/Leistung ist der Wein ein absoluter Tipp. Der Wein zeigt eine sehr schöne Nase mit Aromen von Kirschen, Heidelbeeren, Himbeeren, Unterholz, Weihrauch, Kakao, Pfeffer, Kardamom, Thymian und Veilchen. Am Gaumen ist der Wein fleischig, saftig, feinwürzig, mineralisch, vielschichtig, er verfügt über viel samtenes Tannin, eine dichte Frucht und einen sehr langen Nachhall. 88 Punkte ist uns der 2011er Corte Pavone Rosso di Montalcino wert und mit seinem Preis der unter 15 Euro liegen sollte eine echte Empfehlung.